Samstag, 20. März 2021

Konenwolle

 Der Frühling naht und ich schmiede fleißig meine Strickpläne für die kommende Saison.

Schon lange wollte ich die Konenwolle ausprobieren. Viele ausländische online Shops locken mit tollen Wollen. Die Zusammensetzungen sind zum Dahinschmelzen - Kaschmir, Angora, Yak, Babykamel, Alpaka, Leinen, Seide usw. 

Ich war diesmal sehr bescheiden und bestellte für die erste Bekannschaft eine 550g Kone Merino mit Polyamid (20%) - in frischem Grün.

100 Gramm haben eine Lauflänge von 1500m. Ich habe die Wolle dreifädig gewickelt und bei Nadelstärke 3mm ergab sich eine Maschenprobe von 21M x 31R auf 10x10 cm.

 

Daraus wollte ich mir einen Übergangspulli stricken. Nach der Wäsche der Maschenprobe "erblühte" die Wolle regelrecht und wurde ganz weich.

 Ich war natürlich sehr neugierig und gespannt, deswegen folgte der baldige Anstrick und es gab kein Halten mehr.

 
Der Körper ist fertig. Wundert euch bitte nicht über die Form des Modells. Wenn man 50++ ist und im Lockdown lebt, geschehen ungewollte "Verschiebungen" am Körper einer Frau. Es fällt mir wirklich schwer, aber ich muss umdenken und meine Garderobe neu gestalten. Von Taillierungen ect. muss ich mich verabschieden, leider.
Beim Stricken wollte ich meinen Kopf nicht zusätzlich noch mit kompliziertem Strickmuster maltretieren. Die Strickjacke, die ich davor gestrickt habe, war schon kompliziert genug (dazu kommt in Kürze auch noch ein Post). Ich habe vor lauter Euphorie eine sehr wichtige Sache, nämlich die Platzierung der horizontalen Brustabnäher, außer Acht gelassen. Nachdem ich zwei Mal ohne Erfolgt versucht habe die Abnäher in das Muster zu integrieren, habe ich das sein lassen. Vor dem Stricken des Schößchens habe ich dann das Vorderteil mit verkürzten Reihen um 4 cm verlängert. Es fiel mir dazu keine andere Lösung ein. 
 
Die langen Ärmel habe ich diesmal ganz fix drangestrickt. Dazu habe ich eine dickere Nadel (3,5 mm) genommen damit die Ärmel im Vergleich zu dem Körper nicht zu fest gestrickt werden . Die erste Überlegung war 3/4 Ärmel mit Volant zu arbeiten, aber solche Ärmel passen schlecht unter die Oberbekleidung. Diesmal musste ich nicht an der Wolle sparen, deshalb strickte ich normale lange Ärmel.

Zuletzt war der Halsausschnitt dran. Ich habe ihn mit doppelter 1/1 Blende versehen.

 Diese Nadelstärken brauchte ich für die Blende. Maschen vom prov. Anschlag auf 3,5mm Nadel aufgenommen und nach 5 Runden auf die 3-er Nadel gewechselt. Nach 5 Runden auf die 2,5-er Nadel gewechselt und weitere 5 Runden gestrickt und dann wieder auf die 3-er und nach 5 Runden auf die 3,5-er gewechselt. Dann folgte noch eine Sicherheitsrunde in Baumwolle, denn es ist beim Ketteln nicht einfach mit den offenen Maschen zu hantieren,

Die fertige Blende habe ich nach innen umgelegt und angenäht. Dadurch dass ich kleinere Nadel für die Blendenmitte genommen habe, legt sich die Blende wunderschön um den Hals.



Das Spannende zum Schluss war das Waschen. Ich legte das Geschtrick für 15 Min. in fast kaltes Wasserbad mit gutem Schuss von Geschirrspül-Lotion mit Aloe Vera. So ist die chemische Bearbeitung zum Glätten der Wolle komplett rausgekommen. Anschließend wusch ich das gute Stück von Hand mit einem Wollwaschmittel und ließ es liegend trocknen.

Ich bin ganz zufrieden. Der Pulli wiegt 240g bei Größe M/L. Für die Restwolle werde ich irgendwann auch noch Verwendung finden. Was die Kosten anbetrifft, habe ich so einen günstigen Pulli noch nie gestrickt.


Tragefotos muss ich noch nachreichen, da es kein Fotowetter momentan gibt.

Bleibt gesund.

Aurelija








Freitag, 22. Januar 2021

Pullunder

 Nun sind schon einige Tage verstrichen seitdem mein Pullunder fertig geworden ist.


Gestrickt habe ich ihn mit der Nadel 4mm aus 115g Wolle (78% Alpaka, 22% Polyamid) in Größe M nach eigenem Rezept.

 

Da die Wolle sehr schön flauschig ist, strickte ich ihn in glatt rechts mit einem schmalen Seiteneinsatz aus 1/1 Bündchen. 

          

 

 

 

 

 Die unteren Bündchen und auch Arm- bzw. Halsausschnitt haben 1/1 Bündchen bekommen. Die Bündchen habe ich italienisch abgenäht. Hier muss ich noch eine Bemerkung dazu loswerden. Die Flauschwolle beim Abnähen habe ich durch eine farblich passende 4-fach Sockenwolle ersetzt. Das war wesentlich einfacheres Abnähen und der Wolltausch fällt überhaupt nicht auf.

Ich bin zufrieden. Der Pullunder sitzt perfekt und ist sehr angenehm zu tragen. Warm ist er auch, aber fuselt so richtig doll. Also, keine schwarze Kleidung darunter.

Weiteres über den Pullunder findet man in dem vorherigen Post.

Stricktechnisch, inspiriert durch die Fadenstille Gruppe bei Ravelry, habe ich ein altes Anstricksel rausgekramt. Der Strickjacke fehlen beide Ärmel und die Blenden (auch Abschluss). Das möchte ich jetzt als Nächstes in Angriff nehmen. Darüber erzähle ich später.

Ich wünsche allen schönes Wochenende 

Aurelija


Montag, 18. Januar 2021

Brustabnäher beim Pullunder

 Das neue Jahr ist mit einem neuen Projekt einhergegangen. Es konnte anders auch nicht sein, denn ich habe eine wunderschöne Wolle geschenkt bekommen.

Es ist nicht nur traumhaftes Grau, sondern auch die Zusammensetzung der Wolle, von der ich so begeistert bin: 78% Alpaca und 22% Polyamid. 120m wiegen 25g. Ich habe 125g zur Verfügung.

Schon im Sommer stellte ich dieses Projekt auf meine "will stricken"- Liste. Jetzt ist dafür die Stunde geschlagen. Oh Wunder, es wird Pullunder! Früher Opas Liebling, heute cooles Trendteil.

Vor einigen Jahren habe ich schon einen Pullunder für meinen Sohn gestrickt, nach allen Regeln der Strickkunst wohl gemerkt. Es war spannend zu stricken nur, weil ich einige nicht so oft verwendete Techniken getestet habe, sonst normal von Bündchen in zwei Teilen gestrickt.

Diesmal wollte ich mir das Glattstricken auch irgendwie schmackhaft machen. Deshalb stricke ich ihn von oben und ohne Nähte d.h. in einem Stück. Da die Wolle eigentlich sehr knapp bemessen ist, kann ich so besser mich in der Maschenzahl und dem Schnitt orientieren. Es bleibt die Möglichkeit, jederzeit das Strickstück anzuprobieren.

Von der mit verk. Reihen geformter Schulterpartie verspreche ich mir besseren Sitz. Es gibt keine Schulternaht, denn ich habe fürs Rückenteil provisorisch angeschlagen und dann aufgetrennt und das Vorderteil gestrickt.

Maschenprobe: 1,7M x 2,25R auf 10 x 10cm

16 Schultermaschen 4 mal 4 Maschen gekürzt ergeben eine 3 cm hohe Schräge. 

4 cm nach der Rundenverbindung werde ich horizontale Brustabnäher einstricken. Sie sollen bei meiner Oberweite 4 cm hoch (4 x 2,25R= 10R) und 13 cm (22M) lang werden. 

Also, 22M : 5 (10R : 2) = 4,4M

Über 22M  mache ich 6 verk./verl. Rh.: 2 x  3M  (6M) und 4 x 4M (16M)

1cm von der vermeintlichen Seitennaht entfernt zähle ich 22M ab, setzte einen Marker. Das Gleiche auch auf der anderen Seite.


Jetzt folgen zwei verk. Vorbereitungsreihen, denn ich verlängere die Reihen von der Mitte zur Seitennaht:
 

1.Rh.:   bis zum 1.MM stricken, MM auf die rechte Ndl.Spitze übernehmen und weiter bis 

             zum 2.MM stricken, MM rausnehmen und die Arbeit wenden

 
2.Rh.:   Doppelmasche ziehen und bis zum 1.MM zurückstricken, MM rausnehmen und wenden
 
Abnäher:
 
HRh.:   Doppelmasche ziehen und bis zur Dopp.M re. stricken, Doppelmasche als Einzelmasche                         stricken, 3 weitere M re, wenden
RRh.:   Doppelmasche ziehen und links bis zur DM stricken, Doppelmasche als Einzelmasche                             abstricken, 3 weitere  M links, wenden
 
Diese HR + RR noch 4 mal wdh. nur die nächsten HRh. um 4M verlängern und die RRh. auch um 4M verlängern

 So ist mein Vorderteil um 4 cm länger geworden.Weiter wird wieder in Runden über alle Maschen gestrickt.



 Da ich nicht wusste, ob die Wolle reicht, habe ich zuerst die Blenden für die Armausschnitte und den Halsausschnitt gestrickt. Nachdem ich die erste doppelte Blende gestrickt hatte, wurde mir klar, dass ich so mit der Wolle nicht auskomme. Ich habe sie kurzerhand aufgetrennt und ungedoppelt gestrickt. Ich finde nur einfaches Abketten bei Westenarmausschnitten nicht so schön, deshalb wollte ich das 1/1 Bündchen italienisch abnähen. Dafür hatte ich die rechten Maschen auf die vordere Nadel und die linken auf die hintere Nadel "geparkt". Vorher noch 2 Vorbereitungsreihen gestrickt.




 

Die abgenähten Blenden sehen doch ganz passabel aus, oder?

Das untere Bündchen trenne ich und das Vorderteil stricke ich kürzer als das Rückenteil.

Wenn nichts dazwischenkommt, werde ich mit dem Pullunder heute fertig.


Allen eine schöne Woche und bleibt gesund.

Aurelija




Montag, 11. Januar 2021

KAL Teile 5 - 7

 Lichterketten und Lebkuchenherzen 

waren die letzten Muster in diesem wunderbaren KAL.

 So sind die Lebkuchenherzen richtig und nicht verkehrt rum wie auf dem ersten Foto.


 Den Schal habe ich noch im alten Jahr beendet und mag ihn sehr. Er ist lang (2,30m) und breit (50cm) geworden, aber ist jetzt gerade in. Meine Wollvorräte sind um 300g weniger geworden.

 


 Es ist aber auch noch von den angebrochenen Knäueln reichlich da. Ich überlege mir schon die ganze Zeit ob ich nicht daraus einen Restepulli stricken sollte.




Na ja, auch im neuen Jahr habe ich genug Strickpläne. Für eine geschenkte Wolle habe ich mir ein modisch sehr aktuelles Projekt vorgenommen. Darüber aber später.

Bleibt gesund und seid geherzt

Aurelija

Montag, 14. Dezember 2020

Advents KAL Teil 4 - Tannenwald

Eigentlich bin ich mit dem Post viel zu spät, aber besser zu spät als ...



Tannenwald war sehr spannend zu stricken. Ich bin von der Anleitung abgewichen, weil es mir klar wurde, dass ich diesen breiten Schal/Stola auf irgendeiner Art und Weise kürzen muss. Ein KAL gibt die Endmaße des Schals nicht bekannt. Meiner misst schon 170 cm.

Auf die Spitzen der Tannen sollten Noppen (alternativ Perlen) plaziert werden. Ich hatte sogar passende Perlen da. Ich legte sie nur so lose drauf zur Probe, aber das überzeugte mich überhaupt nicht. Noppen "stricke" ich liebend gerne und deshalb habe ich mich dafür entschieden.


Wer jetzt genauer hinschaut sieht, dass die Noppe gar nicht gestrickt, sondern gehäkelt ist. Ich mache das immer so, weil es für mich am einfachsten ist und die Noppen sind schön kugelrund.

Zwischen der ersten und der zweiten Tannenreihe sollten Biesen gestrickt werden. Ich habe sie schon so viele Male gestrickt, dass ich sie nicht haben wollte und so konnte ich bei dem gewählten Muster mit verkürzten Reihen sogar einige Reihen "sparen". Nach der Noppenreihe habe ich noch 2 zusätzliche Reihen eingefügt, um den Abstand zu dem nächsten Muster zu vergrößern.

Die Verbindung nach der zweiten Tannenreihe habe ich durch ein Muster, das nur aus vier Reihen besteht, ersetzt (Schal verkürzte sich dabei um 14 Reihen).



 Jetzt bin ich schon fast auf der Zielgerade. Das nächste Muster wird nun in Senfgelb. Ich bin sehr gespannt wie die Farben im fertigen Schal wirken werden. 

Guten Start in die neue Woche. Ab Mittwoch werden wir wohl mehr Zeit zum stricken haben...

Aurelija

Freitag, 4. Dezember 2020

Strickjacke mit Lochmuster Gr.80-86

 Was strickt man so als Oma? Eigentlich alles was gewünscht oder gebraucht wird.

 

Neulich bekam ich von der Schwiegertochter per WhatsApp eine Nachricht mit einem Foto einer Strickjacke. Da konnte ich natürlich nicht "nein" sagen. Die Suche nach passender Wolle erwies sich als schwierig. Entweder war die Farbe falsch, oder passte die Stärke, oder die Zusammensetzung nicht.

Die Wahl fiel dann letzendlich und ich konnte loslegen. Mit dem Loslegen meine ich das Stricken ohne Anleitung nach Foto. Das liebe ich. Das Originalmuster fand ich ganz fix in einem meiner Musterbücher, habe eine Probe gestrickt und mich darüber gefreut.     

 

 Die Freude war nicht lang. Die MaPro ergab, dass das Muster (26 Maschen breit) über die Schulterbreite hinausgeht. Schade, aber ich musste es ersetzten.

Ich habe entschieden mich beim Komponieren der Jacke so richtig "auszutoben" d.h. etwas Neues auszuprobieren was ich noch nicht gemacht habe oder schon länger nicht mehr gestrickt habe.


Italienischer runder Maschenanschlag ohne Hilsfaden. Finde ich sehr ordentlich, werde ich öffters machen.

                                         Schulterschräge habe ich mit verkürzten Reihen geformt.


 Vorderteile: Schulter auch genau so gestrickt und die Maschen stillgelegt damit ich die Schulternähte letztendlich über 3 Nadel zusammenstricken kann.


Die Ärmel

 

Und die Blende. Ich habe die Jacke zusammengenäht und aus den Kanten der Vorderteile sowie rückwärtigem Halsausschnitt die Maschen aufgenommen. Die erste Reihe links gestrickt und dann 1/1 Bündchen. Dann italienisch abgekettet bzw. Maschen abgenäht. Als Markierung für die Knöpfe dienten mir alte Gardinenröllchen.


Das Lochmuster sieht dem Original nur ähnlich aus, läuft aber über 19 Maschen. Garnverbrauch beschränkte sich auf 210g Merino & Polyacryl - Gemisch. Nach dem Probelappenstricken ist vom 5. Knäuel noch ein Rest übriggeblieben.

Das Endergebnis


Ich bin zufrieden und hoffe sehr, dass die Strickjacke gut passt und gefällt.

Schönen 2. Advent.

Aurelija

 



Mittwoch, 2. Dezember 2020

Advents KAL Weihnachtsengel und Lichterglanz

 Nun folgt mein Bericht über den weiteren KAL Verlauf.


Teil 2, wie der Name schon verrät,  ist den Engeln, den Weihnachtsengeln gewidmet. Ich war sehr gespannt wie das Muster gestrickt aussehen wird.



Es ließ sich einfach stricken. Für den Zwischenchart reichte aber meine Wolle  nicht mehr aus. Zum Glück ist Wollweiß eine "gängige" Farbe und so fand ich in einer Tüte noch ein kleines Knäuelchen davon. Es war in der Farbe nicht ganz identisch, aber  in den Zwischenreihen, gemixt mit Antrazith, fällt überhaupt nicht auf.

Lichterglanz ist der Name des 3. Teils. Beim Betrachten des Charts konnte man schon erahnen, dass es Kerzen gestrickt werden sollen. Und tatsächlich waren es wunderschöne Kerzen. 


Ich weiß es nicht, ob die Designerin das Muster sich selbst ausgedacht hat, aber es ist sehr clever komponiert. Auf einer Lace-Säule wird ein Blatt-Muster draufgesetzt. 

Die Kerzenfarbe ist zarter Lachston und das Antrazith dazu wirkt ein wenig hart, aber das ist nun meine Hauptfarbe.

Am Ende des Zwischencharts kommt schon die nächste Farbe ins Spiel. Da hatte ich ein Problem. Das ausgesuchte Grau war so hell, das es nur erahnbaren Kontrast zu dem Wollweiß bildete. Ich hatte noch gerade 62g von einem anderen Grau, den ich verstricken werde. So gefällt es mir besser und ich hoffe sehr, dass diese Farbe im Gesamtbild des Schals nicht aus der Reihe tanzt.


 Nun habe ich jetzt wieder "frei" bis Sonntag, denn dann geht es weiter mit dem Schal. Der wird ganz schön breit und lang, aber genau passend zur jetzigen Wintermode. 

In der Zwischenzeit stricke ich an anderen Sachen. Die UFOs müssen weg.

Allen einen schönen Tag.

Aurelija