Montag, 31. Oktober 2016

Nadel und Faden 2016 in Osnabrück

Diesmal verlegten die Organisatoren, aus welchem Grund auch immer, die Messe auf Spätherbst, deshalb empfing mich Osnabrück mit trübem Himmel und Nieselregen. Das machte mir nichts aus, denn die Messe fand ja in der Osnabrück-Halle statt. 
Am Freitag (dem ersten Messetag) ist es früher immer sehr voll gewesen, aber diesmal waren die Besucher übersichtlich. Ich habe den Eindruck, dass auch die Ausstellerzahlen wesentlich geschrumpft sind. Es war alles da, aber nicht mehr in der gewohnten Anzahl. Mir fehlten Frau Ruth Kindla (Mutter der verkürzten Reihen), Frau Pia Welsch (Quiltkünstlerin) und auch  die Knöpfe waren sehr miserabel vertreten, aber Nähen (Schnittmuster und Stoffe wie immer), Patchwork (in diesem Jahr wieder mehr), Wolle (weniger als im Vorjahr), Zubehör, Blaudruck, Optiker und Nähmaschinenhändler waren da. Es fiel schon auf, dass in diesem Jahr zahlreichere Stände verschiedene Stickereiarten vertraten. Die gesamte Messeorganisation seit dem Umbau hat sich verbessert. Man kommt ans Essen und Trinken problemlos heran (was früher überhaupt nicht der Fall war) und die Modenschau darf sich jetzt so nennen. Die professionellen Models machten es besser als planlos laufende und stolpernde Studentinnen. Nächstes Jahr (vormerken!) findet die Messe am 15.-17. September statt.
Diese schönen Wollknäuel und die niedlichen Maschenmarkierer sowie ein wenig Taschenzubehör, Schablonen für das Paper Piecing, eine Nähanleitung  und das tolle Strickheft - das sind meine Einkäufe. Somit sind fast alle mich interessierenden Themen abgedeckt: Stricken, Nähen, Patchwork.


Wolle - Noro Kureyon Fb. 263 kommt zu den anderen 4 Knäueln, die ich schon im Vorrat habe, und wird gelagert, bis ich genug für ein Projekt gesammelt habe.
Laceball 100 Herzstück von Schoppel sollte mit einem Rest vom Licht im Schatten zu einem dünnen Schal verstrickt werden (irgendwann).
Die "20g Zwerge" ist finnische 100% Pirkkalanka Wolle mit Mottenschutz. Wie cool ist das denn?! Es gibt sie in 2 Stärken und 84 Farben hier. Aus 60g werde ich in FI (Fair Isle) ein Stirnband oder vielleicht einen kleinen Loop stricken.
Da ich gerade bei der Wolle war, kann ich weiter das Heft vorstellen.


Nicht, dass ich mich jetzt als Trachtenfan oute, aber die Modelle sind so was von hübsch.




Die bestickte Häkeljacke auf dem Titelbild ist nicht mein Geschmack, aber sie ist total gut gehäkelt: mit eingesetzten Ärmeln und tailliert. Ich finde es immer so schade, dass zumindest in den Strickbüchern und -Zeitschriften die Häkelmodelle eins hässlicher als das andere  ausfallen, obwohl es so schöne Häkelmuster gibt. Die Zeitschrift enthält natürlich einige Herren-, Damen- und Kinderstrickjacken, Herren Loferl - Set, Herrenkniestrümpfe mit Wadenkeilen und zwei gehäkelte Schultertücher.
Ich möchte an dieser Stelle noch auf die PW - Schablonen eingehen. Vielleicht gibt es sie schon länger auf dem Markt, aber mir waren sie vorher nicht begegnet. Es sind Kunststoffschablonen für die Paper Piecing Technik im Patchwork. Der Vorteil dieser Schablonen gegenüber den Papierschablonen ist ihre Langlebigkeit, sie gehen nicht kaputt, sie lassen sich wunderbar mit dem Stoff beziehen und nachher entfernen. Ich habe mich für die Form der Dachpfanne entschieden und vielleicht nähe ich mir ein Täschlein in diesem Muster.
Das sind meine Pläne und als Abschlussbemerkung - der Messebesuch hat sich gelohnt. Das Highlight der Messe war für mich das Vorführen des Handquiltens. Man braucht dafür, abgesehen vom Quilt und Quiltrahmen, nicht nur Nadel und Faden, sondern einen Porzellanfingerhut, einen Daumenfingerhut aus Metall und einen Nadelzieher.

Samstag, 29. Oktober 2016

Fair Isle Kurs und Fadenflottierungen



Fadenflottierungen kenne ich als Spannfäden beim Fair-Isle-Stricken. In den 80-ern hieß das Stricken mit mehreren Fäden Norweger- oder Jaquardmusterstricken. Heute heißt das Fair Isle. Den Unterschied sehe ich eher in der Machart - die Norwegerpullover haben eine Rundpasse und die Spannfäden wurden, zumindest früher, nicht eingewebt. Fair Isle beinhaltet neben mehr- farbigem Zählmusterstricken auch Fäden-einweben und die Steek-Technik (Stricken in Runden ohne Unterbrechung für Ärmel und Halsausschnitte). Fair Isle Pullover sind kasten-förmig gestrickt, selten mit einer            Rundpasse, weil die Muster sich über den ganzen Pulloverkörper erstrecken.

Das Fair Isle Stricken ist für mich ein hoch interessantes Thema, deshalb habe ich es in mein Kursprogramm aufgenommen. Es sind neben den guten Strickfertigkeiten auch ein gutes Farbgefühl wichtig. Eine misslungene Farbkombination kann das ganze Projekt "verderben", weil das aufwendige Muster sich zu wenig von der Hintergrundfarbe abhebt (unbedingt eine Maschenprobe machen, um die Farb-Muster-Wirkung zu überprüfen). Außerdem kann man eigene Zählmuster entwerfen, wenn man sich aus dem Fundus der Strickbücher nicht bedienen möchte.
Mein Kurs ist nun zu Ende, es war wieder total spannend und hat mir großen Spaß gemacht. 
Hier sind die fast fertigen Mützen der Teilnehmerinnen, die sich beim Stricken wirklich viel Mühe gegeben haben.
Es ist das gleiche Muster, aber so unterschiedlich kann es aussehen.
An dieser Stelle ein lieber Gruß an Tanja, Claudia, Andrea, Marion, Annegret, Heike, Marion 2., Gabi, Monika und die anderen. 







Eine Mütze in Fair Isle habe ich letztes Jahr schon gestrickt, deshalb beschränkte ich mich auf Stulpen.



Durch den Kurs haben jetzt manche Frauen mehr Selbstvertrauen gewonnen und wollen sogar dieses Projekt in Angriff nehmen. Das freut mich natürlich.

Jetzt werde ich mich wieder mit der angefangenen Krausweste beschäftigen.

Einen schönen herbstlichen Sonntag allen.






Dienstag, 25. Oktober 2016

Das lang ersehnte Buch zum Thema Zopfmuster

Ach, was freute ich mich heute, als der Postbote klingelte! Ich durfte ein Buch, von dem ich schon lange geträumt habe, in Empfang nehmen. Hier ist es.


Es ist eine Übersetzung aus dem Englischen und frisch im Stiebner Verlag erschienen. Die Zöpfe jeglicher Art "erstrecken" sich über 216 Seiten in handlichem Format und einer Spiralbindung. Wie bereits an anderer Stelle schon mal erwähnt, finde ich diese Bindung sehr vom Vorteil, denn die Seite klappt von alleine nicht zu.


In 7 Kapiteln werden nicht nur die Grundlagen des Zopfstrickens bildlich vermittelt, 


sondern auch Tipps zur Verschönerung oder Veränderung der Zopfgröße gegeben. 


Die Autorin erklärt genau, worauf es ankommt, damit die Zöpfe gleichmäßig aussehen (also wie man lockere Maschen hinter dem Zopf oder am Zopfrand vermeidet) und zeigt es anhand der Bilder. Ein separates Kapitel ist den Zopfmustern aus geraden und gebogenen, sich überkreuzenden Linien gewidmet. Es werden Flechtzöpfe jeglicher Art vorgestellt und die Möglichkeiten derer Kombination mit anderen Zopfarten oder Flächen- und Allovermustern gezeigt. Die beidseitigen Zopfmuster (auf der Vorderseite und auf der Rückseite ist ein Zopf zu sehen) sind auch vertreten. Das freut mich besonders, denn weder in meinen alten noch in den neuen Strickbüchern war dieses Thema zu finden. Im Buch sind sogar zwei Methoden vorgestellt, wie man solche beidseitigen Zopfmuster strickt.
Das ganze Buch umfasst 94 Muster. Es sind einfache und komplizierte, bekannte und seltene dabei - sogar barocke.
                                  


Dieses Muster werde ich bestimmt in irgendeins meiner Projekte integrieren. Bis jetzt habe ich es nicht gekannt und finde es sehr interessant. Die 8 Maschensäulen verlaufen über 32 Reihen und der Rapport besteht aus 24/28 Maschen.


Neben den Musterfotos sind auch die Zählmuster abgedruckt. Die Musterfarben jedes Kapitels sind unterschiedlich z.B.: einfache Muster in Beerentönen, Zöpfe aus gebogenen Linien in Grün, Flechtzöpfe in Blau. Durch die farbige Unterteilung weiß man gleich, zu welcher Zopfgruppe das gewählte Muster gehört. Die Qualität der Bilder ist sehr gut. Mein altes Zopfmusterbuch ist noch in schwarz-weiß und die Muster kann man kaum erkennen.
Das letzte Kapitel behandelt das Entwerfen von Zopfmustern. Das ist für mich das wichtigste Kapitel überhaupt. Ich stricke meistens sowieso ohne Anleitung und sobald ich ein Zöpfchen einstricken will, muss ich gut rechnen und mich auf einige Schwierigkeiten einstellen. Jeder Zopf hat einen eigenen Rapport in der Höhe (Reihen) und in der Breite (Maschen). Das muss besonders beachtet werden, wenn einige Zopfmuster kombiniert werden. Die Autorin führt konkrete Beispiele an, wie man die Muster vertikal oder horizontal ausrichten kann und wie man Ab- und Zunahmen in Zopfmustern macht.
Mein Fazit lautet also: Ich finde das Buch sehr gelungen. Es ist ein tolles Nachschlagewerk für alle Strickbegeisterten und wirklich wert, auf den Wunschzettel gesetzt zu werden.

 PS: Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank dafür! Bei meiner Rezension handelt es sich um meine ganz eigene Meinung, die in keinster Weise beeinflusst wurde.

Ich wünsche meinen Leserinnen ein schönes Stricken. Bei uns nieselt schon wieder. 

Samstag, 15. Oktober 2016

Loop für die Übergangszeit

Der Loop ist fertig. Er war für die kommende Frühjahrssaison gedacht und ist früher entstanden als geplant. Also, er kommt jetzt in die Tüte und bleibt dort bis zum Kurs im April 2017.




Wolle - 3 Cento von Lana Grossa, 82 g
Farbe 005, LL 300m pro 50 g
53% Schurwolle, 47% Acryl
Häkelnadel - 3,5 mm
Lineal - 2,5 cm hoch
Maße: 26 x 110 cm

















Schönes herbstliches Wochenende!

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Löcher im Projekt wegstricken

Ja, das geht. Man sollte sie von Anfang an vermeiden, aber wenn die trotz der Bemühungen da sind, dann muss ein gutes Manöver zu deren Beseitigung her.


Ich habe eine schräge Kante, die durch Verkürzung der Reihen entstanden ist. Ich ahnte schon Böses, deshalb habe ich die 1.M nach dem Wenden abgehoben und fest angezogen. Die Maschen sind mir trotzdem zu locker. Wenn ich jetzt nur einfach im Bündchenmuster weiterstricke, habe ich Löcher diversen Umfangs drin. 



In diesem Fall nehme ich den vorderen (bei einer re. M) oder den hinteren (bei einer li. M) Querfaden, hebe den auf die Arbeitsnadel und stricke den so entstandenen Umschlag mit der folgenden M zusammen.


Bei einer rechten Masche:

                                                                        
                                                                                      


 die rechts zu strickende M liegt auf der linken Nadelspitze und der vordere Querfaden ist sehr gut zu sehen, da er am Lochboden liegt.









Mit der re. Nadelspitze steche ich von vorne nach hinten in den Querfaden rein und hebe ihn auf die linke Nadel.









Dann stricke ich den so entstandenen Umschlag mit der Masche rechts verschränkt zusammen.














Bei einer linker Masche:




liegt die links zu strickende Masche auf der linken Nadel. Mit der Nadelspitze der rechten Nadel steche ich von hinten nach vorne in den hinteren Querfaden,







hebe ihn auf die linke Nadel und






stricke die Masche mit dem Umschlag aus dem hinteren Querfaden links zusammen.




In der ersten Reihe stricke ich die rechte Masche rechts verschränkt ab, aber im weiteren Strickverlauf dann normal d.h. rechts. Meine Manöverreihe stricke ich mit einer 0,5 mm dünneren Nadel und steige dann wieder auf die ursprüngliche Stärke um.


So sieht dann die fertige Blende aus.


Dienstag, 11. Oktober 2016

Weste - Vorderteile

Die letzten Tage samt Sonntag musste ich arbeiten und deswegen kommt mein Bericht erst jetzt. Ich bin auch nicht wirklich viel weitergekommen. Ich habe aber simultan gestrickt. In der Zeit, in der ich grübelte, wie es weiter am rechten Vorderteil gehen soll, habe ich das linke gestrickt und irgendwann war es dann so: eine Reihe am rechten, eine Reihe am linken Vorderteil. Das ist aber nicht nachahmenswert wegen der zu großen Gefahr durcheinanderzukommen.
Ich beschäftige mich schon jetzt mit der Knopfwahl für die zukünftige Weste. Diese Knöpfe stehen zur Auswahl.

   Diese favorisiere ich.




 Was meint ihr? Von der Größe her sind die alle so um die 20mm.


Die Anleitung (ganz neuer Art) dieser kraus rechts Weste ist auf den ersten Blick eine harte Nuss, aber ich glaube, dass es auch bei mir endlich der Groschen fällt je länger ich mich damit beschäftige. Ich musste alle Gehirnzellen zur Arbeit zwingen (manche wollten es nicht freiwillig), und die Designerin mehrmals befragen, um den 2. Anleitungsschritt zu verstehen. Außerdem litt ich ständig unter der Strick-Interferenz (Linguisten bezeichnen so die Einwirkung der Muttersprache beim Erlernen einer Fremdsprache), die mich immer in Versuchung führte, bei der kniffligen Stelle so zu stricken, wie man sonst verkürzte Reihen stricken würde, d.h. vom unteren Rand in Richtung Taille die Reihen verkürzen, dann eine Reihe ganz nach oben bis zum Ausschnitt durchstricken und dann von oben in Richtung Taille die Reihen verkürzen. Das war aber nicht so gemeint. Die Taillierung sollte mit Hilfe von verkürzten und verlängerten Reihen geschehen, was ich letztendlich auch gemacht habe. Im Nachhinein frage ich mich, wieso ich mich so doof angestellt habe.  Es ist aber auch meine erste Begegnung mit einer Anleitung solcher Art. Ich glaube, man muss erstens aufmerksam lesen und zweitens stricken, um die Logik zu ergründen.
Im weiteren Verlauf bis zur Fertigstellung beider Vorderteile ist entspanntes Stricken angesagt. In einem bestimmten Rhythmus werden die Maschen am Ausschnitt reduziert, die eine Art Raglanschnitt entstehen lassen. Wahrscheinlich werde ich doch noch einige kurze Reihen im Brustbereich einmogeln, damit meine Oberweite nicht plattgedrückt wird und das Westenvorderteil nach oben hebt. Ich kann es nicht ausstehen, wenn bei gestrickten Sachen das Vorderteil durch Bauch/Busen verkürzte Optik erhält. Das werde ich im Laufe des weiteren Strickens entscheiden, deshalb gehe ich jetzt noch ein Paar Reihen stricken. Bis Freitag wollte ich die beiden Teile fertig haben.

Samstag, 8. Oktober 2016

Abenteuer - nahtlose Weste

Gestern beschränkte ich mich auf die Auswahl des Materials und das Stricken der Maschenprobe, aber heute will ich mich im Ernst mit der Materie befassen.


Die Blende mit den Knopflöchern ist fertig. Da ich kein Mohairgarn hatte, das man zum Stricken der Blenden dazunehmen sollte, habe ich es weggelassen. Dazu mussten, meiner Überlegung nach, mehr Maschen (+6 M) aufgenommen werden, um die Blende dazu zu bewegen, dass sie die Vorderteile nicht zusammenzieht. Als Folge durfte ich mir die Abstände der Knopflöcher neu berechnen und in der letzten Blendenreihe die 6 Maschen durch Zusstricken wegmogeln.
Ich stricke übrigens mit der 6-fädigen Sockenwolle und Ndl. 3,5 mm Größe M, obwohl meiner OW nach ich genau zwischen M und L liege. Ich hoffe, dass im Laufe des Strickprozesses mich eine geniale Idee besucht, wie ich die zwei- Größen-Differenz zwischen Oberweite und Hüftumfang lösen kann.
Es ist spannend, ich gehe in die erste Verkürzung... und stolpere indem ich an dem falschen Maschenmarkierer 3 Reihen verkürze. Ha, aufgetrennt (nur die zwei Reihen wohl gemerkt) und an der anderen Seite die Verkürzungen platziert. Jetzt passt es und sieht so aus.







 In mein Notizbuch schreibe ich für mich eine Bemerkung mit folgendem Inhalt:
"Nach dem Wenden bei der Maschenverkürzung stricke die erste Masche fest oder ziehe den Faden nach dem Abstricken fest sonst sind die verk. Maschen zu locker."








Es bleibt auch weiter nicht langweilig.
Ich gehe taillieren und berichte später darüber.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Neues Strickbuch

Die verkürzte Woche fing schon gut an. Der Postbote brachte mir heute morgen ein neues Strickbuch aus dem Stiebner Verlag. Ich habe die Entstehung des Buches fleißig auf dem Blog der Autorin verfolgt und war sehr gespannt darauf, wie es letztendlich aussehen wird. Die Modelle kannte ich teilweise schon aus dem Blog. Aber jetzt liegt es vor mir und ich kann das Werk gründlich unter die Lupe nehmen.



Es ist ein kleineres Format mit 248 Seiten in Spiralbindung. Das ist schon mal sehr gut. Ich habe ein Häkelbuch in Spiralbindung und es hat sich im Gebrauch gut bewährt. Die aufgeschlagene Seite bleibt brav liegen und man braucht keinen Beschwerungsgegenstand aus der greifbaren Nähe, um das Buch zu "bändigen". 
Das Buch enthält 16 Modelle: Strickjacken, Tücher (3), Westen (2), eine Tunika, ein Kleid, ein Pullover. Also: Auswahl genug. Es gibt Erklärungen und Infos zu den Anleitungen sowie technische Zeichnungen. Das alles ist auch notwendig, denn schließlich basiert das Stricken der Modelle auf einer innovativen Stricktechnik. Die verkürzten und verlängerten Reihen sind nicht die, die die meisten von uns schon kennen. 
So neugierig wie ich bin, wollte ich gleich diese Strickart ausprobieren und entschied mich für diese Weste (Schwierigkeitsgrad zwei Sterne von drei möglichen).



















Wenn ich richtig verstanden habe, ändert sich im Laufe des Strickprozesses die Strickrichtung sogar viermal. Ob ich das schaffe? Da höre ich im Ohr die Stimme meines ehemaligen Mallehrers - "Wer bremst, ist feige!"
Also, ich begebe mich in dieses Abenteuer ganz offiziell und gehe Wolle suchen...

Dieses Modell gefiel mir auch sehr gut, ist aber als Einsteigermodell zu schwer.











Ich fange lieber klein an.







Und zum Schluss noch ein Lobeswort an die Autorin. Frau Heemann hat die Bilder für das Buch selbst fotografiert. Die Designerin weiß ja am besten, worauf es ankommt. Was nützt mir das tolle Profifoto, wenn der Ausschnitt durch die Haare des Models verdeckt ist oder ein Mädchen in der Kulisse einer Wüste neben einem Kamel so "drapiert" ist, dass der Pullover sich nur erahnen lässt. Dieses Buch ist ein "Arbeitsbuch" und kein Bilderbuch und es ist gut so.

P.S.: Ich meine auf einen Tippfehler gestoßen zu sein. S.114 Punkt 1,  li VT: MM6, 64M/64M/65M/65M/66M, MM5a (sollte doch 6a sein). Das werde ich klären.

P.S.1: Es ist geklärt. Es ist 6a.


Samstag, 1. Oktober 2016

Knit the Cat 08




Ich freue mich immer besonders, wenn ich eine neue Ausgabe von Knit the Cat in den Händen halte.
Die, die diese Zeitschrift kennen, werden mich verstehen. Das ist für mich die Strickzeitschrift überhaupt, die ich von Anfang bis zum Ende lese, studiere und immer wieder darauf zurückgreife. Abgesehen von gutem Papier, wunderbaren Fotos, interessanten Modellen ist sie auch noch informativ.
In der aktuellen Ausgabe sind Interviews mit Madame Tricot und der chinesischen Designerin Ka Zhang zu lesen. Einige Seiten sind im Heft dem Schoppel Strickaward 2016 gewidmet. Es ging um das Stricken von kreativen Objekten rund um den menschlichen Körper. Im Fachhandel gibt es eine Broschüre mit den 26 besten Arbeiten.
Die Knit the Cat 8 präsentiert 40 Modelle. Ich finde es gut, dass auch einige gehäkelten Stolen, Tücher, eine Veste und ein Kleid dabei sind. Die gestrickten Tücher sind sehr schlicht gehalten (kraus rechts), aber so kommt die Wolle sehr gut zur Geltung. Eine Bomberjacke, RVOs, ein Poncho, einige Loops und Kleider - die Auswahl ist groß genug und für jeden was dabei.
Besonders beeindruckt bin ich von dieser Stola aus Herbstblättern.











Ganz hübsch finde ich die Kombination aus Top und Rock sowie raffiniert diese zwei Modelle in Patchworktechnik.

Model 27 Shorty Hut ab besticht durch seine Konstruktion. Die beiden Teile sind nur in der Mitte miteinander verbunden. Durch die Seitenschlitze kommen die Arme raus. So kann man nach Lust und Laune das Ganze drehen und dann ist das untere Teil als obere Teil zu tragen. Da hat sich Frau Busch was Tolles einfallen lassen. Ob das Teilchen  beim Tragen auch bequem ist, ist dahingestellt, aber die Idee finde ich cool.

Zum Schluss noch einige Bildchen mit meinem aktuellen Projekt für den Kurs im Frühjahr.


Wolle - 3 Cento von Lana Grossa

Allen ein schönes verlängertes Wochenende.