Montag, 29. Januar 2018

Boah, bin ich sauer!

Den Wunsch mir einen Rock zu stricken, habe ich noch nicht aufgegeben. Es ist aber wirklich ein echter Hürdenlauf geworden. Da ich partout keine neue Wolle kaufen wollte, gestaltete sich schon die Wahl des Materials schwierig. Die 6-fädige Tweed Sockenwolle in Dunkelblau "schluckte" das Muster, die Selbige in Natur fand ich für den Winterrock zu hell. Dann fiel mir in die Hände die Timona von OnLine (60% Wolle, 40% Pa) in schönem Braunton und ich dachte, die wird`s. 


 Gleich eine Maschenprobe gestrickt, die schien ok zu sein. Anschließend  auch das Muster probiert...
Nee, sieht zwar gut aus, aber fühlt sich wie ein Panzer an.


Und nun, habe ich mir doch eine Sockenwolle in Grau gekauft und losgestrickt.


Unten ist der provisorische Anschlag, braucht ihr euch darüber nicht zu wundern, aber merkt/findet ihr jetzt den Grund meiner Empörung? Nicht?  Dann noch eine genauere Aufnahme bitteschön.

                   
Jetzt aber, oder? Das Problem heißt Pfauenmuster in der Mitte des großen Zopfes. Meine langjährige Erfahrung hat mich gelehrt, die Zöpfe aus den Büchern/Zeitschriften mit Skepsis anzugehen. Fast immer sind da ein/zwei Fehler in der Strickschrift drin. Diesmal wollte ich dermaßen schnell das Muster stricken, dass ich mich voll auf die Richtigkeit der Verzopfungen fokussiert habe und bedacht war die rechts verschränkten Maschen in den Rückreihen richtig links verschränkt zu stricken. Das Zusammenstricken der 4 Maschen am rechten und am linken Rand habe ich genau nach der Strickschrift aus dem Sabrina Strickjournal 12/2017 gemacht. Und jetzt könnt ihr euch ausmalen, wie mein Gesichtsausdruck war als ich das Muster vor mir liegen hatte, um es zu begutachten. Die Zusammenstrickstellen sehen doch total anders aus! Man könnte sagen - selber schuld. Auf der rechten Seite sind die 4 Maschen re zusammengestrickt, auf der linken - 4 M überzogen zusgestrickt (= 1 M re abh., 3 M re zusstr und die abgehobene M darüberziehen). 
Sollte jemand nach dieser Strickschrift stricken, müssen die 4 Maschen auf der linken Seite so gestrickt werden: 3 M re abheben, 1 M re stricken und die 3 abgehobenen Maschen über die gestrickte Masche darüberziehen. Und was mache ich jetzt?
Mein Mann, der mich ja kennt, meinte, dass ich auftrennen sollte, weil ich mich darüber immer ärgern würde. Ich versuche mir einzureden, dass irren menschlich ist, aber hilft mir das?
Ich bin sauer, aber euch, liebe Leserinnen/Leser, wünsche ich eine schöne Woche.

Aurelija

P.S.: ich wollte euch noch vor weiteren Fehlern in der besagten Zeitschrift warnen. In dem zweiten Muster zu dem Modell 31 fehlen in den Reihen 17-23 Schriftzeichen.

Montag, 22. Januar 2018

Japanese Knitting Stitch Bible

Auf das Buch, das ich schon Anfang Oktober bestellt habe, musste ich ganze 3 Monate warten. Das Warten hat sich aber mehr als gelohnt. Es ist eine Sammlung wunderschöner Muster, die man als erfahrene Strickerin in diversen Projekten einsetzten kann. Ich werde bestimmt mich bedienen.


Im Buch sind sehr wenige Projekte untergebracht, eher zum Üben - ein Schal, Stulpen, eine Mütze und ein Paar Socken.  Die ganzen Musterpanele können aber schon direkt als Pullover verarbeitet werden. Ich staunte nicht schlecht, als ich in der Sabrina 12/2017 diese Modelle, die direkt dem Buch entsprungen sind, entdeckt habe.


Da sind manche Dessignerinnen ganz flott. Für die Strickerinnen unter uns, die lieber selber ihre Strickmode entwerfen, würde ich diese Sammlung sehr empfehlen. Für die nicht so Geübten bleibt noch die Option der Jagd in den Strickzeitschriften nach schönen Modellen mit den Mustern aus diesem Buch, denn ich bin fest davon überzeugt, dass es noch zahlreiche folgen werden. In der Sabrina sind auch die japanischen Schriftzeichen in die gewohnten deutschen "übersetzt".  Im Buch sind die jap. Schriftzeichen aber sehr detailliert erklärt.


Ich stricke weiter an meinem "Dünnerchen" und habe Spaß daran. Der 1. Ärmel ist fertig und hoffentlich kann ich in dieser Woche noch so viel Strickzeit mir genehmigen, dass ich mein Projekt beenden kann.


PS: Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank dafür! Bei meiner Rezension handelt es sich um meine ganz eigene Meinung, die in keinster Weise beeinflusst wurde.

Allen eine schöne Woche und genug Zeit für das Ausüben des geliebten Hobbys.

Aurelija


Mittwoch, 10. Januar 2018

Conti-Rag Strickjacke


Eigentlich wollte ich im neuen Jahr als erstes Projekt  einen Rock stricken und mich an diesem KAL beteiligen (ich war schon beim Entwurf, Wolle lag parat), aaaber... In den letzten Minuten des alten Jahres bekam ich eine Strickanleitung von heikai geschenkt und da war es um mich geschehen. Seit einem Jahr wollte ich mich mit der Conti-Rag-Schulterkonstruktion vertraut machen. Die gestreifte Jacke hatte genau diese Schulterkonstruktion, in der die contiguous Methode (von Susie Mayers) mit einer Raglanschulter kombiniert werden. Noch am 1. Januar habe ich krankhaft meine Wollvorräte durchsucht und Maschenproben gemacht. So stark ausgeprägte Streifen mag ich für mich nicht so, deshalb fiel meine Wahl auf die Dipinto von Lang Yarn, die ich mir im Sommer auf Sylt gekauft habe. Zwar stand auf der Banderole 27M für 10 cm mit Nadel 3-3,5mm, aber bei mir waren es nur 22 Maschen. Die Anleitung gab eine MaPro von 24M an. Es war mir klar, dass ich würde rechnen müssen (wie immer).
Da die Anleitung ziemlich gut ist, bin ich schnell vorangekommen. Die Schulterpartie ist wirklich toll mit verkürzten Reihen ausgeformt und sitzt perfekt.



Den Jackenkörper habe ich diesmal mit Brustabnähern aber in einer geraden Form gestrickt. Die dünne Jacke wird hoffentlich auch ohne Taillierung nicht so kastig wirken. Das Bündchenmuster habe ich geändert, denn ich wollte nicht das gleiche Bündchen wie bei dem grünen Pullover haben.

Das Muster ist ganz leicht zu stricken und es geht so: Maschenzahl teilbar durch 5 plus 1 und plus Randmaschen.
Hinreihe: RM, *1 M links, 2 M rechts verkreuzen (zuerst die 2.M re stricken, dann die 1.M re stricken und beide M von der Nadel gleiten lassen), 1 M li, 1M re*, zwischen den * wdh., RM
Rückreihe: RM, die Maschen so stricken wie sie erscheinen, RM

Der Körper ist fertig. Ich werde zuerst die Verschlussblende und anschließend die Ärmel stricken.



Der Bericht folgt demnächst.