Montag, 21. November 2016

150 Strickmuster aus Skandinavien


Genau dieses Buch hat mir heute der Postmann gebracht, druckfrisch aus dem Stiebner Verlag. Wie der Titel schon sagt, sind im Buch 150 klassische Jacquardmuster (wer nach modernen Mustern od. Mustern a la Leopard sucht, wird nicht fündig) vorgestellt. Zu jedem Muster gibt es ein Zählmuster und eine Strickprobe. In den drei Kapiteln des Werkes werden Grundkenntnisse des Farbmusterstrickens vermittelt d.h. die Fadenhaltung in Bild und Text erklärt, die Garndominanz und das Bändigen sowie Einweben der Spannfäden erörtert. Sehr erfreulich finde ich, dass die Steek-Technik, bei der man ohne Unterbrechung für Armlöcher oder Halsausschnitte in Runden stricken kann, bildlich erklärt wird. Das Buch enthält auch zahlreiche Tipps zur Fehlerkorrektur sowie Farbwahl. Eine Seite ist sogar dem Spannen und Ausarbeiten  der Strickstücke gewidmet. Besonders interessant finde ich den kurzen historischen Überblick der regionaltypischen Textilien des 19. Jahrhunderts. So erfahre ich das erste Mal überhaupt von einer Lusekofte ("Läusejacke") aus Norwegen, Nattrojer ("Nachthemden") aus Dänemark oder Lopapeysa aus Island. Dieser historische Hintergrund hat mich sogar dazu bewegt einige Recherschen in Internet anzustellen, um mir die Bilder der erwähnten Pulloverarten  anzuschauen.

https://img1.etsystatic.com/101/2/11626697/il_214x170.838426459_sgpa.jpg


Diesen isländischen Lopapeysa, die meistens in Naturfarben gestrickt werden, fand ich umwerfend schön (der ist nicht aus dem Buch, nicht dass ihr mich falsch versteht).





Die Autorin M.J. Mucklestone erläutert genau wie die im Buch enthaltenen Muster im eigenen Strickprojekt eingesetzt werden können, wie ein Strickmodel selbst geplant, designet, berechnet und ,nach der richtigen Platzierung der Muster, gestrickt werden kann. Diesen Teil finde ich sehr gut und wichtig.
Die ganze Mustersammlung könnte man, wenn man möchte, auch in Themen teilen: Tiermotive, Menschen, Pflanzen, Geometrisches.


















Im Buch sind auch einige Projekte drin, die zum Nacharbeiten einladen. Das kleine Nadelkissen ist vielleicht genau der Einstieg in diese Technik für eine Anfängerin. Aber auch beim Stricken der Fäustlinge, Mütze und des Loopschals wird man seinen Spaß haben.




Dass die Muster sich beliebig miteinander kombinieren und auf tausenderlei Weise verwenden lassen ist offensichtlich, denn sobald man auf FI (Fair Isle) Projekte bei Ravelry klickt, kommen die Muster aus dem Buch  auf den Mützen, Loops und Pullovern so einem entgegengeflogen.
hier ein Loop, Socken hier, Model der Buchautorin hier usw. 

Wer noch kein Buch zu diesem Thema besitzt, darf sich es als Weihnachtsgeschenk wünschen.

PS: Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank dafür! Bei meiner Rezension handelt es sich um meine ganz eigene Meinung, die in keinster Weise beeinflusst wurde.

Schönen Start in die neue Woche.









Freitag, 18. November 2016

LIFE-CHANGING LOAF OF BREAD

Heute möchte ich nicht vom Handarbeiten, sondern vom Essen berichten, genauer gesagt, vom alltäglichen Lebensmittel Brot. Als ich den Brotnamen las, musste ich schmunzeln, aber ich las weiter und es wurde immer interessanter. Letztendlich stand für mich fest, dass ich dieses Leben veränderndes Brot unbedingt ausprobieren möchte.
Wegen einer Arztverordnung muss ich mich histaminfrei ernähren. Die Liste der Lebensmittel, die Histamin enthalten, ist ziemlich lang.Darunter fällt auch Brot, da mit Hefe gebacken. Es ist echt schwer für mich sich histaminfrei zu ernähren. Käse und Wurstwaren darf ich nur riechen. Die vegetarischen Gemüseaufstriche, die ich essen darf,  muss man doch auf irgendwas schmieren. Und so stehe ich hilflos vor meinem Brotproblem. Die letzte Zeit bin ich auf hefefreies Knäckebrot ausgewichen, aber jetzt habe ich das Brot entdeckt, das für mich gesund ist und tatsächlich absolut gut schmeckt.





Mehr darüber könnt ihr hier lesen.
Ob es meinen Leben verändert, darüber kann ich später berichten, aber Tatsache ist, dass ich ein Problem weniger habe.






Sonniges Wochenende!

Freitag, 11. November 2016

Männertauglicher Schal

Es ist nicht so einfach ein Muster zu finden, das für einen Männerschal taugt. Es darf nicht bunt sein, keine Zöpfe oder ähnliches haben usw. Der Wintereinbruch hat mich auf den Gedanken gebracht, einen neuen Schal für den Sohnemann zu stricken. Den alten trägt er noch, aber ich kann das nicht mehr verantworten, denn den habe ich vor ca. 9 Jahren gestrickt.


Nach einigen Proben habe ich mich für dieses Muster entschieden. Die Wolle, für meine Begriffe unglaublich dick, ist New Port Linie 349 von OnLine, Farbe 06. Der Hersteller empfiehlt Nadelstärke 7,0 - 8,0 mm, aber ich stricke mit einer 6-er Nadel. Das ist schon ein krasser Unterschied zu der gewohnten 3,5mm. New Port besteht zu 45% aus Alpaka, zu 45% aus Wolle und zu 10% aus Polyamid. Die Wolle lässt sich gut verstricken und fühlt sich sehr angenehm weich an. Die Lauflänge ist 100m auf 50 g.







So weit bin ich gekommen mit einem Knäuel (48cm). Ich stricke über 34M.
Das ergibt eine Breite von 20 cm. Wenn ich so überschlage, müssten 3,5 Knäuel für den Schal reichen. Aus dem Rest kann ich vielleicht noch eine Mütze stricken. Das Kind soll ja nicht frieren.


Und ich wollte doch noch euch ein  Häkelpulli zeigen, den ich in der vorletzten Ausgabe der  Häkeltrends gefunden habe.


Es ist nichts besonderes dran, aber es gibt auch nicht viel zu meckern. Die Farben sind harmonisch abgestimmt und von der Häkelart halt auch harmlos. Dieser Rundpassenpulli wird nach dem gleichen Prinzip gehäkelt wie sein gestrickter Bruder d.h. Rückenteil und Vorderteil, die Ärmel und dann die Passe über RT, 1. Ärmel, VT und 2. Ärmel.


Die Anleitung für dieses Jäckchen aus der WollLust habe ich mir auch zur Seite gelegt. Ich müsste es für mich in anderen Farben häkeln. Übrigens die Tasche, in Verbindung mit dem Chanel Chic, finde ich unmöglich.



Sonniges und schönes Wochenende.

Freitag, 4. November 2016

Weste - Schritt 4

 Nun habe ich beide Vorderteile fertig und kann noch einen Schritt weiter, nämlich ein Rückenteil zwischen die Vorderteile einstricken. Bevor ich mich verstricke und alles auftrennen muss, übe ich lieber vorher an einem Übungslappen. Da kann ich experimentieren mit den Maschen, sie verkürzen, verlängern, den Querfaden von vorne oder von hinten holen, den QFaden mit der Masche rechts oder rechts verschränkt zusammenstricken. Letztendlich dient mir das Üben auch zum besseren Verständnis des Systems.




Die letzten Reihen links im Bild sehen verbindungstechnisch doch schon ganz passabel aus. Irinas Rat folgend, habe ich die rechte Gestrickseite markiert, um es noch einmal zu testen auf welcher Seite die Verbindung besser aussieht. Jetzt kann ich an die Vorderteile ran.
Ich habe auch hier die Vorderseite markiert und mir die Maschen zusammengezählt auf der Schräge bis wohin die Verbindung gehen soll.



 
Es geht los! Ich bin gut vorbereitet. Ich habe alle Maschen auf eine lange Rundstricknadel genommen damit ich das ganze Gestrick besser hin und her bewegen kann. Es läuft!

Ich zähle und zähle beim Stricken wie verrückt, mache brav meine Striche und passe höllisch auf, dass mich die Konzentration nicht verlässt und am Ende stelle ich fest: das Zählen war nicht nötig. Irina hat alles mit ihrem mathematischen Kopf schon sehr gut gerechnet und alle Maschen- und Reihenzahlen passen genau. Was bin ich erleichtert!




Es ist noch 1/3 der Weste zu stricken, aber ich habe nur ca. 60-70g Wolle zur Verfügung. Hoffentlich reicht die Wolle. Sonst bin ich mit dem jetzigen Stand der Weste zufrieden. Ich hätte vielleicht lieber Größe S stricken müssen, aber jetzt ist es zu spät. Ich habe beim Rücken die Nadelstärke von 3,5 mm auf 3,25 mm gewechselt in der Hoffnung, dass das Teil ein wenig enger ausfällt. Der andere Grund war die Überlegung, dass durch festeres Maschenbild das Rückenteil beim Tragen nicht so viel länger wird, denn die horizontalen Reihen im Rücken könnten sich anders "verhalten" als die vertikalen Reihen der Vorderteile. Also, wer zum lockeren Stricken tendiert, dem rate ich die Stricknadel eine halbe Größe dünner zu wählen.


Hier noch meine Vorder- und Rückenteilverbindung in Nahaufnahme. 

Beim Aufnehmen des Querfadens habe ich vor einer linken Blendenmasche von vorne nach hinten unter dem QF eingestochen, vor einer rechten Blendenmasche von hinten nach vorne. Den QF und die Masche dann rechts zusammengestrickt. Beim Zusammenstricken die Masche zuerst lockern, sonst kann man nicht zusammenstricken. Hinterher den Faden fest anziehen, um Löcher zu vermeiden.

 vor  linken  M =  v / h
 vor rechten M =  h / v


Ich bin mit dem Strickschritt 4 erfolgreich fertig und möchte meine Erfahrung mit euch teilen. Der Reihenrapport (sog. Rhytmus) bestand für mich aus einer Vorbereitungsreihe ( Hinreihe auf der Vorderseite) und einer Verlängerungsreihe (Rückreihe auf der Rückseite, wo QF mit der Masche zusammengestrickt wurden ). Dazu kamen dann noch zwei Abnahmereihen (habe ich in 6. und 8. Rh. gemacht) mit einer Vorbereitungsreihe dazwischen. Mein Reihenrhytmus sah dann so aus: Vorbereitung, Verlängerung (+2M), Vorbereitung, Verlängerung (+2M), Vorbereitung, Verlängerung (+1M) + Abnahme (-1M), Vorbereitung, Abnahme (-1M) +  Verlängerung (+1M) d.h. in 8 Reihen 6M verlängert und 2M abgenommen .

Ich mache mir jetzt einen Kaffee und dann gehts weiter mit Schritt 5.

Ein schönes, sonniges Wochenende!