Montag, 25. November 2019

RVO Intermezzo in Babygröße


Heute geht es mir um die Lösung eines Strickproblems, das mir schon längere Zeit keine Ruhe lässt.
Was passiert mit dem Halsausschnitt, wenn man einen Pullover von oben strickt?
Die versierten Strickerinnen formen den hinteren Ausschnitt sozusagen anatomisch aus d.h. mit Hilfe der verkürzten Reihen wird der Rüchenausschnitt höher. Ist doch wunderbar, höre ich meine Leserinnen sagen. Ja, das ist es und deffinitiv besser als gar nicht auszuformen.
Da möchte ich aber wissen, wie es euch so was gefällt?






Vorder- und Rückenausschnitt.

Für mich ist die Pulloverarchitektur gestört. Das Muster auf dem Rücken wirkt verrutscht. Manche wird sich warscheinlich die Frage stellen "wen stört das?". Miiiiiich und enorm!
Eigentlich ist das ein schöner Pulli, den ich auch mag und gerne trage, aber das Aber hängt mir im Nacken. Ich habe nun keinen Mut zur Unperfektheit, wenn ich so viel Zeit und Mühe in so ein Projekt investiere.
So eine Strickweise ist leider kein Einzelfall. Auch bekannte Ravelry Designerinnen sind von dem Problem (das für sie vielleicht keins ist) betroffen. Der Pulli ist  übrigens nach einer Ravelry Anleitung gestrickt. Das finde ich nicht ok.
Also, weil mich das so störte, begab ich mich auf die mühselige Suche nach der Lösung des Problems. Und siehe da - wer sucht, der findet. Zum Ausprobieren bot sich wieder eine RVO Babystrickjacke an.




Nach der Passe ist die Höhe der VT & RT Ausschnitte gleich hoch. Damit das Muster (im Beispiel nicht vorhanden) nicht verrutscht, strickt man zusätzliche Reihen nur über die Maschen des Rückenteils.



Somit ist der Rücken länger und der Rückenausschnitt höher.



 Aus der Seite der Zusatzreihen am Rückenteil aufgenommenen Maschen werden dem Ärmel zugeteilt. Der Rest wird wie üblich bei einem RVO gestrickt.


Hier noch der Anschluss des Ärmels und die Ärmelabnahmen.

Ich habe diesmal die Ärmel auf einem Nadelspiel rund gestrickt. Sonst stricke ich sie meistens auf zwei Rundstricknadeln, weil ich das Zusammennähen umgehen will. Ich weiß immer noch nicht welche Strickweise mir besser gefällt. Weiß vielleicht jemand ein Rezept gegen Ärmellethargie? Ich habe mind. 6 Projekte  liegen, die dringend nur noch zwei oder anderthalb Ärmel brauchen.

Das Ausprobieren hat sich gelohnt. Es hat alles funktioniert. Jetzt kann auch ein RVO mit einer schönen Musterpasse a la Lopapeysa in groß kommen.

Die Babystrickjacke ist aus 150g Wolle mit Ndl.3mm in Gr.62 gestrickt.
 
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 Ich zeige euch noch weitere Oma-Werke, die in der Blogpause entstanden sind.


























Die  Babydecke (120 x 120) habe ich schon bereits vorher gezeigt.



 Ich wünsche euch viel Strickzeit, denn die Geschenke müssen noch rechtzeitig fertig werden.
Ich begebe mich aber ins Nähzimmer, meine Geschenke werden genäht.

Aurelija






Sonntag, 24. November 2019

Stricken & Essen im Cafe'

Ich bin euch noch einen Bericht über den Besuch in Sabrinas Schuhcafe in Ehrenburg schuldig.


Der Navi hat uns gut geleitet und so waren wir fast nach einer halbstündigen Fahrt da. Es war alles ausgebucht und da wir reserviert haben, stand nur unser Tisch noch frei. Das Cafe ist klein, aber so ca. 30 Leute fanden ihr (mehr oder weniger) Gefallen am Büfett. Zwar behauptete die Betreiberin, dass in Mousse au Chocolat Salz hingehöre, es war aber definitiv versalzen.

Ich kann euch keine Fotos zeigen, da wegen Datenschutzverordnung ich keine gemacht habe. Schade, eigentlich, denn das Ambiente ist wirklich nicht alltäglich. Man sitzt am Tisch und kann liebevoll dekorierte Schuhe bewundern und natürlich auch kaufen. Wo gibt es denn sonst so was auf dem Land? 

Nach dem Essen wurden dann die Stricknadeln rausgeholt und nicht nur. Die Einheimischen hatten sich eigene Beleuchtung in Form von Tischlampen mitgebracht und aufgestellt. Dann ging es richtig los. Es wurde gezeigt was in der letzten Zeit fertiggestrickt und -gehäkelt wurde. Ich war von einem schwarz-weißen  in Mosaiktechnik gestrickten Tuch begeistert. Sonst flatterten Strickzeitschriften und Bücher vom Tisch zu Tisch und klapperten die Nadeln, unterbrochen vom lauten Gelächter der Strickerinnen. Es wurde auch gehäkelt.

Einige Reihen haben wir auch gestrickt. Die Vermutung, dass die Beleuchtung nicht genügen wird, hat sich bewahrheitet. Wir hatten aber Projekte aus hellerem Garn mit.
Alles in Allem ein interessanter Abend. Ob wir noch einmal dahin wollen, stand bei der Rückfahrt nicht im Raum. 

Das positive an der ganzen Sache ist, dass ich bei der Suche nach einem Mitnahmeprojekt feststellen musste, dass ich gar keins "quatschtaugliches" habe (ich brauche beim Handarbeiten immer eine Herausforderung). So wurden kurzerhand Maschen für ein Babytuch und eine Babystrickjacke angeschlagen.

Dazu kommt später auch ein Post.
Bis dahin liebe Grüße an alle.

Aurelija

Montag, 18. November 2019

Baby - Kleidchen

Ich arbeite mein Oma Strickprogramm weiter ab. Diesmal ist es ein Kleidchen mit Rundpasse. Für dieses Projekt habe ich eine Wolle in Sockenwollstärke gewählt: 58% Wolle, 28% Polyamid, 14% Yak. Zum Stricken nutzte ich die Ndl. 3,00mm.



 Die Anleitung ist  aus dem Heft "baby maschenmode" 22/15.* Das Kleidchen wird von oben nach unten ohne Nähte gestrickt.


 Ab den stillgelegten Ärmelmaschen beginnen die Zunahmen für die Kleidchenweite. 


Ich habe es gedämpft und entdeckte dabei, dass ich eine Reihe wohl zu locker gestrickt habe. Auf dem Foto sieht man das besonders deutlich. Da hatte ich vielleicht eine nicht so gute Stricktagesform gehabt.


Daher musste eine Lösung her sonst hätte ich es ribbeln müssen... Um die Reihe nicht zu verfehlen d.h. nicht um eine Reihe zu verrutschen, habe ich sie mir mit einer "Rettungslinie" markiert.


Über die lose gestrickten Maschen habe ich eine Reihe Kettmaschen draufgehäkelt. Es geht gar nicht so kompliziert. Der Faden kommt von der Abseite des Gestricks. In den Maschenzwischenraum die Häkelnadel einstecken, Faden holen und durch die Masche ziehen usw.





Das Kleidchen ist gerettet. Man sieht gar nichts und ich werde das als zusätzliches Designelement verkaufen.


Eckdaten: Gr. 68,  85g Wolle verbraucht, mit einer 3,00mm Nadel gestrickt.
Es ist euch vielleicht auch schon aufgefallen, dass die Farbe und meine Kamera nicht gerade gut miteinander meinen. In Wirklichkeit ist es eher Bordeux.

Hoffentlich fühlt sich die Besitzerin darin wohl...

Das Schmuddelwetter taugt nun gar nicht zum Fotografieren!

Demnächst werde ich weitere gestrickte Babysachen zeigen. Langweilig wird es trotzdem nicht. Ich probiere bei den kleinformatigen Sachen vieles aus, was ich sonst bei großen sich nicht trauen würde.

Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Aurelija

* die Zeitschrift habe ich mir selbst gekauft, daher nur unbezahlte "Werbung".






Mittwoch, 13. November 2019

Braided Twist




Da ich noch eine Woche Urlaub übrig hatte, wollte ich ihn sinnvoll nutzen (Balkonien ist jetzt grad nicht angesagt) und begab mich zu einem Kurs ins fremde Osnabrück er Land. Ich wollte einfach Zeit für mich haben und zugleich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Bei You Tube hatte ich mir das Video der Designerin angeschaut und freute mich darüber umso mehr, weil mich die Technik wirklich interessierte.
Ein Tageskurs ist immer anstrengend für die Teilnehmer aber auch für die Leiterin. Das hat sich doch wieder bestätigt. Bei der Heimfahrt dampfte mir der Kopf...
Ich entschied mich für die kleinere Variante, also nicht den Läufer, sondern ein Platzset zu nähen. Meine schönsten Stoffe, die ich mitgenommen habe, ließ ich in der Tüte liegen. Wer weiß, ob es was überhaupt wird.
Schon das Zuschneiden war  interessant. Zuerst wurden Rechtecke und Quadrate zugeschnitten. Es sollten aber runde Teile werden...
Hier mein erstes Endstück.


Davon sollte ich zwei nähen und dann sie so verbinden, dass nach dem Drehen die Endstücke dunkel und die Mitte heller ist.

 





Wenn man die Mittelnähte geschafft hat, sollte man bügeln und drehen. Tataaaa!


 Damit sich das Ganze nicht zurückdrehen kann (beim Waschen oder so), habe ich die Kanten mit einem Dekostich aus dem Angebot meiner Nähmaschine zugenäht.


Das zweite Deckchen habe ich schon zu Hause zusammengefügt, die Teile aber noch im Kurs geschafft. Hätte ich mehr Zeit, würde ich noch weitere zwei nähen. Wenn man weiß wie es geht, macht Spaß so was zu nähen. Die Kniffe muss man aber selbst erarbeiten. Es ist nicht so simpel zu nähen wie es auf dem ersten Blick erscheint.


Ich werde vielleicht einen Läufer in schönen Frühling-/Sommerfarben später nähen, wenn ich bis dahin nicht schon vergessen habe wie es geht.

Am Freitag fahre ich mit meinen Mädels ins Sabrinas Schuhcafe zum gemütlichen Strickabend am Kamin. Thema des Büfetts - Kartoffel. Ich freue mich drauf und werde berichten.

Liebsten Grüße
Aurelija