Diesmal verlegten die Organisatoren, aus welchem Grund auch immer, die Messe auf Spätherbst, deshalb empfing mich Osnabrück mit trübem Himmel und Nieselregen. Das machte mir nichts aus, denn die Messe fand ja in der Osnabrück-Halle statt.
Am Freitag (dem ersten Messetag) ist es früher immer sehr voll gewesen, aber diesmal waren die Besucher übersichtlich. Ich habe den Eindruck, dass auch die Ausstellerzahlen wesentlich geschrumpft sind. Es war alles da, aber nicht mehr in der gewohnten Anzahl. Mir fehlten Frau Ruth Kindla (Mutter der verkürzten Reihen), Frau Pia Welsch (Quiltkünstlerin) und auch die Knöpfe waren sehr miserabel vertreten, aber Nähen (Schnittmuster und Stoffe wie immer), Patchwork (in diesem Jahr wieder mehr), Wolle (weniger als im Vorjahr), Zubehör, Blaudruck, Optiker und Nähmaschinenhändler waren da. Es fiel schon auf, dass in diesem Jahr zahlreichere Stände verschiedene Stickereiarten vertraten. Die gesamte Messeorganisation seit dem Umbau hat sich verbessert. Man kommt ans Essen und Trinken problemlos heran (was früher überhaupt nicht der Fall war) und die Modenschau darf sich jetzt so nennen. Die professionellen Models machten es besser als planlos laufende und stolpernde Studentinnen. Nächstes Jahr (vormerken!) findet die Messe am 15.-17. September statt.
Diese schönen Wollknäuel und die niedlichen Maschenmarkierer sowie ein wenig Taschenzubehör, Schablonen für das Paper Piecing, eine Nähanleitung und das tolle Strickheft - das sind meine Einkäufe. Somit sind fast alle mich interessierenden Themen abgedeckt: Stricken, Nähen, Patchwork.
Wolle - Noro Kureyon Fb. 263 kommt zu den anderen 4 Knäueln, die ich schon im Vorrat habe, und wird gelagert, bis ich genug für ein Projekt gesammelt habe.
Laceball 100 Herzstück von Schoppel sollte mit einem Rest vom Licht im Schatten zu einem dünnen Schal verstrickt werden (irgendwann).
Die "20g Zwerge" ist finnische 100% Pirkkalanka Wolle mit Mottenschutz. Wie cool ist das denn?! Es gibt sie in 2 Stärken und 84 Farben hier. Aus 60g werde ich in FI (Fair Isle) ein Stirnband oder vielleicht einen kleinen Loop stricken.
Da ich gerade bei der Wolle war, kann ich weiter das Heft vorstellen.
Nicht, dass ich mich jetzt als Trachtenfan oute, aber die Modelle sind so was von hübsch.
Die bestickte Häkeljacke auf dem Titelbild ist nicht mein Geschmack, aber sie ist total gut gehäkelt: mit eingesetzten Ärmeln und tailliert. Ich finde es immer so schade, dass zumindest in den Strickbüchern und -Zeitschriften die Häkelmodelle eins hässlicher als das andere ausfallen, obwohl es so schöne Häkelmuster gibt. Die Zeitschrift enthält natürlich einige Herren-, Damen- und Kinderstrickjacken, Herren Loferl - Set, Herrenkniestrümpfe mit Wadenkeilen und zwei gehäkelte Schultertücher.
Ich möchte an dieser Stelle noch auf die PW - Schablonen eingehen. Vielleicht gibt es sie schon länger auf dem Markt, aber mir waren sie vorher nicht begegnet. Es sind Kunststoffschablonen für die Paper Piecing Technik im Patchwork. Der Vorteil dieser Schablonen gegenüber den Papierschablonen ist ihre Langlebigkeit, sie gehen nicht kaputt, sie lassen sich wunderbar mit dem Stoff beziehen und nachher entfernen. Ich habe mich für die Form der Dachpfanne entschieden und vielleicht nähe ich mir ein Täschlein in diesem Muster.
Das sind meine Pläne und als Abschlussbemerkung - der Messebesuch hat sich gelohnt. Das Highlight der Messe war für mich das Vorführen des Handquiltens. Man braucht dafür, abgesehen vom Quilt und Quiltrahmen, nicht nur Nadel und Faden, sondern einen Porzellanfingerhut, einen Daumenfingerhut aus Metall und einen Nadelzieher.
Liebe Aurelija,
AntwortenLöschendanke für diesen tollen Bericht. Ich habe auch so das Gefühl, dass speziell beim Stricken die Begeisterung etwas nachlässt. Wir bleiben natürlich dran ;-)Schön, dass Du auf der Messe etwas gefunden hast. Deine Beute kann sich sehen lassen. Von Wolle mit eingebautem Mottenschutz höre ich auch zum ersten Mal. Viel Freude mit Deinen Schätzen!
Liebe Grüße
Anneli
Liebe Anneli,
AntwortenLöschendas mit dem Stricken ist doch eine Geduldssache. Die Jungen wollen schnelles Ergebnis haben. Auch wenn du von früh bis spät + die Nacht durchstrickst ist der Pullover immer noch nicht fertig, aber ein T-Shirt nähst du in gut zwei Stunden.
Meinen Einkauf habe ich "einsortiert", mal schauen wann er zum Einsatz kommt.
Herzliche Grüße
Aurelija