Donnerstag, 8. Dezember 2016

Goldschmiede- Kurs

Das letzte Mal in der Freudenburg war ich vor ca. 2,5 Jahren im Sommer. Darüber habe ich schon damals berichtet. Es drehte sich alles um die textile Kunst. Diesmal war alles anders.



Schon bei der Ankunft überwältigte mich der Anblick im Nebel versunkenen Freudenburg. Schon fast mystisch wirkten die vom Raureif bedeckten Bäume und der zugefrorene Bach. Ich hatte wirklich auch was sehr Außergewöhnliches vor - eine Bekanntschaft mit dem alten Handwerk des Goldschmiedens zu machen...
Da es ein Wochenendseminar war, hatte man keine Zeit für sanfte Einführung in die Materie. Es ging gleich los. So sah mein Arbeitsplatz (rechtes Bild) aus und wir durften uns aus den Werkzeugkisten bedienen.














Links im Bild - "Gießanlage" und Werkzeug, ganz hinten links noch ein Teil der Poliermaschine zu sehen.






Es wurde gesägt, gegossen, gefeilt, poliert, geschwärzt und geschwitzt, also herzhaft malocht. Gleich am ersten Abend hatte ich Blasen und Druckstellen an den Fingern. Beim Sägen war man so konzentriert bei der Sache, dass man das Atmen vergessen hat. Ich konnte gar nicht zählen wieviele Sägeblätter ich kaputtgemacht habe. Schon das Zurechtsägen der Sepiaschalen als eine Art Gießform war eine Herausforderung, bei der mehrere Sägeblätter draufgegangen sind.


 Beim Bearbeiten des Rohlings, was später sich als ein ganz tragbarer Ring entpuppte, habe ich meine Einstellung zum Handwerk grundsätzlich geändert. Das Handwerk ist tatsächlich eine Tätigkeit, bei der man mit den Händen arbeitet, aber beim Stricken ist die Anstrengung nicht so groß, dass ich denken müsste, ich wäre ein Handwerker.


Die "Lehrzeit" (20 Stunden) ist im Nu verflogen und es hat richtig Spaß gemacht, aber ich bleibe bei meinem gewohnten "Handwerk", denn zum Goldschmieden sind meine Hände einfach zu schwach. Nichts de-sto-trotz habe ich ein Paar Geschenke und Nettigkeiten für mich geschafft.

Hier ist mein Erstlingswerk:



Mein Ring (die Oberfläche rundherum ist unterschiedlich):




Ein Schutzengel und ein Schlüsselbundanhänger mit eingraviertem Monogramm:




Auf diesen Blattanhänger bin ich besonders stolz und trage ihn gerne.



Ich habe insgesamt 56g Silber 925 verarbeitet und diverse ml Schweiß verloren, einige nette Menschen kennengelernt und bin dem Alltag für 2,5 Tage völlig entflohen.

Nun bin ich wieder da und stürze mich auf die Fertigung der restlichen Geschenke für meine Lieblingsmenschen zu Weihnachten.

P.S.: der Stern ist genäht und der Männerschal ist auch fertig, davon aber im separaten Post später.

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