Donnerstag, 22. Juni 2017

Raffinierte Strickmode

ist der Titel dieses tollen Buches, das sich von der anderen Stricklektüre deutlich abhebt. Es ist so schön "aufgemacht", dass ich es gefühlte drei mal von hinten bis ganz vorne (mache ich immer so) zuerst durchgeblättert habe.



Heute möchte ich mit euch meine Eindrücke zu dem Buch teilen. Im Kapitel "Zöpfe" findet man zwei  Jacken (eine davon mit Schalkragen), einen Pullover, Handschuhe und - was ich besonders toll finde - es wird hier das Thema der Doppelseitigkeit der Strickmuster wieder aufgegriffen. Jennifer Wood präsentiert uns einen doppelseitigen Schal (die linke Seite des Gestrickten sieht genauso schön wie die Vorderseite aus) und einen Wendepullover, der als RVO in einem Stück gestrickt wird. 


Da er mit einem i-cord Abschluss versehen ist, kann man ihn beidseitig tragen. Das finde ich sehr interessant. Nach dem Hype um den doppelseitigen Zopfschal vor ein paar Jahren hört man jetzt fast gar nichts mehr von diesem Thema.
Dieser Pullover wäre, meines Erachtens, ein Projekt für die/den,  die/der im Stricken eine Herausforderung sucht. Durchgehendes Zopfmuster mit Zu- und Abnahmen... Spannend!
Die anderen Modelle des Kapitels sind wirklich hübsch anzusehen, geschmückt mit markanten Zöpfen und Bündchen in Perlmuster oder Zopfmuster.




Wer Sattelschulter ausprobieren möchte, wird hier fündig. Die Strickjacke mit Schalkragen hat Sattelschulter und diese hier auch.



Bei dieser Jacke habe ich mein Problem, weil mir der Übergang zwischen dem Jackenkörper und Ärmel überhaupt nicht gefällt. Wahrscheinlich liegt es an dem spindeldürren Model, dem die Jacke zu weit ist. Achtet auf die Perlmusterbündchen und die Lösung der Knopfleiste. Ich würde dafür aber andere Knöpfe nehmen, die sich in die Zopfharmonie besser einfügen. 

Einen weiteren Buchabschnitt bilden Modelle (insg.7)  mit Lochmustern (im Buch Spitze genannt). Zu bewundern sind ein Pullover, ein Loop, ein luftiges Bolero, 2 Stolen, eine Jacke mit einer Rundpasse in schönem Lochmuster und ein Top mit Wasserfallausschnitt.






Das grüne Jäckchen mit dem Tannenzapfenmuster gefällt mir auch sehr gut.
                Schöner Abschluss für Boleroärmel.

Das rechteckige Tuch (ca. 155cm x 43 cm) ist eines meiner Favoriten. Es hat zu Recht auf dem Titelblatt einen Ehrenplatz bekommen, wie ich finde.





Das Tuch ist von den Enden aus in zwei Teilen gestrickt und in der Mitte so was von unsichtbar zusammengenäht, dass die "Naht" überhaupt nicht auffällt. So eine schöne Lösung für das Verbinden von 2 Teilen habe ich vorher noch nicht entdecken können.



Am Ende kombiniert die Designerin Zöpfe mit Löchern. Zur Auswahl stehen ein Pullover, eine kurzärmelige Jacke mit Rundpasse, eine Mütze, und ein Loop. 


















Ich bin aber am meisten von diesem auf den ersten Blick schlichten Pullover begeistert.
                                                                







Er wird auch als RVO in einem Stück gestrickt. Der vordere Zopf läuft auch über die Ärmel.
Am schönsten ist die Rückenansicht. Durch die Mustergruppe wirkt der Pullover wunderbar elegant.







Wie der Buchtitel schon sagt, sind die Modelle raffiniert. Es fällt auf, dass die Pullover oder Strickjacken fast gar kein Halsbündchen haben. Die Anleitungen sind mit schönen Großaufnahmen und Detailfotos versehen, außergewöhnliche Techniken werden mit Hilfe der technischen Zeichnungen erläutert. Zu jedem Modell gibt die Autorin einen Schnittüberblick in Textform und Tipps, wie man z.B. den Loop breiter, kürzer oder aus der Vorratswolle strickt, wie man die Strickschriften liest. Die Muster sind gechartet. Das Besondere des Buches: Die Modelle werden von oben nach unten in einem Stück gestrickt (auch die mit eingesetzten Ärmeln). Also, das lästige Zusammennähen entfällt. Ich finde diese Strickweise deswegen so gut, weil man im Laufe des Entstehungsprozesses die Teile anprobieren und anpassen bzw. korrigieren kann. Jennifer Woods präsentiert in ihrem Buch einen modifizierten Raglanschnitt mit variabler Zunahmenrate, der besser sitzt (tatsächlich sitzen die Ärmel tadellos). Im Anhang des Buches werden verschiedene Stricktechniken erläutert (z.B.: tiefe Zunahme, linke Masche, links neigend usw.) und nützliche Erklärungen zum Nachschauen platziert (z.B.: Maschenstich, Matratzenstich, Fäden einnähen oder vernähen).
Wer noch ein Projekt für den Urlaub sucht, wird in dem Buch bestimmt fündig.



PS: Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank dafür! Bei meiner Rezension handelt es sich um meine ganz eigene Meinung, die in keinster Weise beeinflusst wurde.

Ich wünsche allen einen sonnigen Wochenausklang.

Aurelija

Dienstag, 6. Juni 2017

Nadelstärke - ewiges Problem


Das kennen sicherlich viele meiner Leserinnen. Manchmal kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, ob es die Angabe der Nadelstärke auf der Banderole nicht ein Druckfehler sei. Wenn ich schon eine MaProbe mache, dann probiere ich mindestens 3 Nadelstärken aus. Neulich habe ich im Netz eine sehr schöne Anleitung zur Wahl der richtigen Nadelstärke gefunden, die ich heute mit euch teilen möchte.


Bei mir herrscht handarbeitstechnisch sonst totale Flaute. Der Garten frisst jede freie Minute und ich komme nur langsam voran. Der Urlaub nähert sich und ich möchte mir noch einige Sachen zum Anziehen nähen. Ich habe schon zugeschnitten - ein T-Shirt und ein Kleid, aber ich komme einfach nicht zum Nähen. Genug gejammert. Die Tomaten schreien nach Wasser. Ich muss...


Liebe Grüße
Aurelija