Dienstag, 27. Dezember 2016

Das ist meine Überraschung

Ich hoffe, ihr habt auch eine schöne Zeit gehabt. Die kleine Pause zwischen den Jahren nutze ich für einen kurzen Eintrag im Blog, denn morgen packe ich schon die Koffer... es geht kurz ans Meer.
Auch in diesem Jahr durfte ich tolle Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke in Empfang nehmen. Über eines war ich besonders überrascht und zugleich erfreut - echt original litauischen Baumkuchen. Die Betonung liegt auf litauischen, denn der deutsche sieht nicht nur anders aus, sondern schmeckt auch ganz anders.



















Ich muss zugeben, dass das für mich schon immer als die hohe Kunst der Konditormeister galt. Wie der Name "Baumkuchen" schon sagt, liegt der Kuchenursprung in der deutschen Küche. Auf welchem Wege der Kuchen nach Litauen kam, kann ich nicht sagen, aber den kenne und liebe ich seit meiner Kindheit. Es war immer schon etwas Besonderes und schmückte jeden Festtisch. Damals wurde die Qualität der Hochzeitsbewirtung nach der Anzahl und Größe der vorhandenen Baumkuchen bewertet. Mit dem Baumkuchen sind noch heute mehrere Hochzeitsbräuche der Litauer verbunden. In meinem alten Kochbuch habe ich das Rezept dafür, da braucht man schon allein 60 Eier, 1200 g Zucker, 1200 g Mehl, 1200 g Butter usw. Um diese Art von Kuchen zu backen, sollte man auch über die entsprechende Einrichtung dafür verfügen, denn er wird am offenen Feuer "gebacken" d.h. der flüssige Teig wird über eine große Walze gegossen, die ständig gedreht wird. Durch das Drehen entstehen dann die "Äste".


So eine Kuchenmeisterin bin ich nicht, aber einen anderen hübschen und leckeren und vor allem schnellen Kuchen kann ich empfehlen.
Die Zutaten kann man leicht abändern, falls die benötigten nicht vorhanden sind, den fertigen Blätterteig sollte man aber schon besorgt haben. Für die 26-er Tortenform habe ich 2 Blätterteigplatten und 4 große Elstar Äpfel sowie 150 g marinierte Aprikosen aus der Dose gebraucht.

Den Blätterteig mit Puderzucker und Zimt sowie 1 Pckg. Vanillezucker bestäuben. Die Äpfel schälen und mit Zitronensaft einreiben, sollten ja nicht dunkel werden. Dann die Äpfel grob reiben und auf dem Blätterteig gleichmäßig verteilen. Die geschnittenen Aprikosenstücke (vorher auf dem Sieb gut abtropfen lassen) obendrauf legen, noch 1 EL Puderzucker darauf streuen und den Teig vorsichtig einrollen.

 Die Teigrolle in ca. 3-4 cm breite Streifen schneiden


 und in die mit Butterbrotpapier ausgekleidete Tortenform setzen.


Die Röschen ein wenig auseinanderdrücken, mit Zitronensaft beträufeln und dem Puderzucker bestäuben. In dem auf 180 Grad vorgeheizten Backofen backen, bis der Kuchen goldbraun wird. Eine Garprobe mit dem Holzstäbchen sollte man machen, denn bei Bedarf kann man den Kuchen mit Alufolie abdecken und weiterbacken. Die Röschen gehen beim Backen auf und drücken aufeinander, da dauert es schon länger, bis sie bei der Temperatur gebacken sind. Bei kleineren Form und geringeren Teigmenge ist die Backzeit kürzer.



Damit der Kuchen schön glänzt, habe ich ihm eine Glasur aus Aprikosenkonfitüre verpasst.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und alles Gute für 2017.



Sonntag, 11. Dezember 2016

Sternendecke

Ich hoffe, ihr habt einen schönen dritten Advent gehabt und startet fröhlich in die neue Woche. Wie versprochen, zeige ich heute meine Sternendecke, die ich noch rechtzeitig zur Adventszeit genäht habe.


Die Anleitung dafür ist aus einer Patchwork spezial Weihnachten 04/2009. Die Sternendecke kann man in zwei Größen nähen. Die kleinere 67 x 67 cm habe ich schon vor langer Zeit genäht


 und jetzt wollte ich sie in größer (90 x 90 cm) haben.


Sehr glücklich mit der Stoffauswahl bin ich nicht, aber farblich passt die Decke gut in unser Wohnzimmer.


Das Einzige, was mir bei diesem Modell so gut gefällt, ist das problemlose Nähen. Vielleicht nähe ich für nächste Weihnachten noch eine davon.

Zum Schluß zeige ich euch noch die erste große Blume aus meinem neuen English Paper Piecing Projekt. Den Kurs in EPP werde ich erst im Sommer machen, aber schon jetzt bereite ich ihn vor.


Es wird bestimmt eine Ewigkeit dauern bis mein Gloria's Flowers Quilt von Gloria Boesch fertig wird. Nachdem eine Welle der Passacaglia Quilts durch Deutschland gerauscht war und die, die diese Welle verpasst haben,  sich wenigstens mit Mother Earth vergnügt haben, beschloss ich den Gloria's Flowers in Angriff zu nehmen. Er ist einfacher als der Passacaglia und auch als Mother Eart. Außerdem möchte ich meine PW-Stoffreste verwenden, um die Lagerbestände zu reduzieren. Für die großen Oktagone brauche ich 8 x 8 cm große Stoffquadrate. Davon habe ich eine ganze Menge. Die EPP - Technik mag ich so gerne deswegen, weil man die Papierschablonen und Stoffteilchen in einer kleinen Tüte überall mitnehmen kann. Mir steht noch in diesem Jahr eine lange Zugfahrt bevor - da freue ich mich schon auf das Nähen.

Ich wünsche allen eine schöne Woche.











Donnerstag, 8. Dezember 2016

Goldschmiede- Kurs

Das letzte Mal in der Freudenburg war ich vor ca. 2,5 Jahren im Sommer. Darüber habe ich schon damals berichtet. Es drehte sich alles um die textile Kunst. Diesmal war alles anders.



Schon bei der Ankunft überwältigte mich der Anblick im Nebel versunkenen Freudenburg. Schon fast mystisch wirkten die vom Raureif bedeckten Bäume und der zugefrorene Bach. Ich hatte wirklich auch was sehr Außergewöhnliches vor - eine Bekanntschaft mit dem alten Handwerk des Goldschmiedens zu machen...
Da es ein Wochenendseminar war, hatte man keine Zeit für sanfte Einführung in die Materie. Es ging gleich los. So sah mein Arbeitsplatz (rechtes Bild) aus und wir durften uns aus den Werkzeugkisten bedienen.














Links im Bild - "Gießanlage" und Werkzeug, ganz hinten links noch ein Teil der Poliermaschine zu sehen.






Es wurde gesägt, gegossen, gefeilt, poliert, geschwärzt und geschwitzt, also herzhaft malocht. Gleich am ersten Abend hatte ich Blasen und Druckstellen an den Fingern. Beim Sägen war man so konzentriert bei der Sache, dass man das Atmen vergessen hat. Ich konnte gar nicht zählen wieviele Sägeblätter ich kaputtgemacht habe. Schon das Zurechtsägen der Sepiaschalen als eine Art Gießform war eine Herausforderung, bei der mehrere Sägeblätter draufgegangen sind.


 Beim Bearbeiten des Rohlings, was später sich als ein ganz tragbarer Ring entpuppte, habe ich meine Einstellung zum Handwerk grundsätzlich geändert. Das Handwerk ist tatsächlich eine Tätigkeit, bei der man mit den Händen arbeitet, aber beim Stricken ist die Anstrengung nicht so groß, dass ich denken müsste, ich wäre ein Handwerker.


Die "Lehrzeit" (20 Stunden) ist im Nu verflogen und es hat richtig Spaß gemacht, aber ich bleibe bei meinem gewohnten "Handwerk", denn zum Goldschmieden sind meine Hände einfach zu schwach. Nichts de-sto-trotz habe ich ein Paar Geschenke und Nettigkeiten für mich geschafft.

Hier ist mein Erstlingswerk:



Mein Ring (die Oberfläche rundherum ist unterschiedlich):




Ein Schutzengel und ein Schlüsselbundanhänger mit eingraviertem Monogramm:




Auf diesen Blattanhänger bin ich besonders stolz und trage ihn gerne.



Ich habe insgesamt 56g Silber 925 verarbeitet und diverse ml Schweiß verloren, einige nette Menschen kennengelernt und bin dem Alltag für 2,5 Tage völlig entflohen.

Nun bin ich wieder da und stürze mich auf die Fertigung der restlichen Geschenke für meine Lieblingsmenschen zu Weihnachten.

P.S.: der Stern ist genäht und der Männerschal ist auch fertig, davon aber im separaten Post später.